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Bassersdorf: Umfahrung Süd (verlegte Klotenerstrasse)
als Entlastung vom Durchgangsverkehr im Ortszentrum

Vernünftige Gegenstrategie zu Tempo 30

21. August 2023 
 

Vor allem die linken Städte wollen immer mehr Tempo 30 einführen, auch auf Hauptstrassen. Dabei gibt es viel bessere Lösungen, um die Lärmbelastung zu reduzieren. Darum setze ich mich als Kantonsrat auch politisch für sogenannte Flüsterbeläge ein.

(Bild: pixabay) Der Aargau setzt als erster Deutschschweizer Kanton konsequent auf Flüsterbeläge. 
 

Tempo 30 ist auf dem Vormarsch. Die links-grün regierten Städte wollen praktisch flächendeckend Schleichtempo einführen, auch auf Haupt-, Durchfahrts- und Staatsstrassen. Der Schweizerische Städteverband lobbyiert ebenfalls für Tempo 30. So soll insbesondere die Lärmbelastung reduziert werden. Doch damit wären auch viele negative Effekte verbunden. Der Verkehr würde in die Quartiere ausweichen. Auch die öffentlichen Verkehrsbetriebe haben bereits ihre Bedenken angemeldet: Sie könnten ihren Fahrplan nicht mehr einhalten, das Angebot würde verschlechtert oder verteuert. Schliesslich geht die Herabsetzung der Innerortsgeschwindigkeit meist mit baulichen Massnahmen, blockierenden Elementen oder Strassenrückbau einher. Das ist vielfach nicht vereinbar mit den Aufgaben und Anforderungen an Durchfahrtsstrassen.
 

Eine vernünftige Alternative zum masslosen und übertriebenen Tempo-30-Regime sind Flüsterbeläge. Als Massnahme zur Strassenlärmsanierung an der Quelle sind sie zielführender als Tempo 30 überall. Das zeigen auch die Zahlen: Durch eine Reduktion von Tempo 50 auf Tempo 30 lässt sich der Lärm lediglich um rund 2,5 dB(A) senken. Viel grösser ist der Effekt bei modernen Flüsterbelägen: Sie verringern die Lärmbelastung um rund 6,0 dB(A), also um mehr als das Doppelte.
 

Um eine vernünftige Gegenstrategie zu flächendeckend Tempo 30 voranzutreiben, habe ich als EDU-Kantonsrat im Kanton Zürich verschiedene Vorstösse eingereicht, die von Politikern weiterer bürgerlicher Parteien unterstützt werden. So fordern wir vom Regierungsrat per Postulat einen Bericht, wie eine Lärmsanierung durch Flüsterbeläge umgesetzt werden könnte. Es soll aufgezeigt werden, auf welchen Strecken der Staatsstrassen, bei denen die Emmissionsgrenzwerte überschritten werden, eine Lärmreduktion durch Flüsterbeläge anstelle von Temporeduktionen möglich sind.
 

Weiter habe ich eine Parlamentarische Initiative eingereicht, die die Rechtsgrundlagen schaffen soll, um mit Flüsterbelägen die lärmschutzrechtlichen Anforderungen im Rahmen von Gestaltungsplänen zu ermöglichen. Dazu braucht es eine Anpassung des Strassengesetzes. Der Hintergrund dieses Vorstosses: Immer wieder sind im Kanton Zürich in letzter Zeit Bauprojekte von Investoren und Genossenschaften gescheitert. Denn die Gerichte schraubten die Anforderungen an den Lärmschutz ständig nach oben. Auch hier könnten Flüsterbeläge Abhilfe schaffen und zu einer Deblockierung der Lage beitragen.
 

Zu meinen Vorstössen motiviert haben mich meine Erfahrungen im Ausland. So staunte ich, dass auf neueren italienischen Autobahnen der Verkehrslärm kaum wahrnehmbar ist. Kann sich Italien Flüsterbeläge finanziell leisten? Und das reiche Zürich nicht?
 

Dass es auch anders geht, zeigt der aus Zürcher Sicht gern und zu Unrecht belächelte Kanton Aargau: Er setzte als erster Deutschschweizer Kanton konsequent auf Flüsterbeläge und konnte dabei auf die guten Erfahrungen der Westschweizer Kantone zurückgreifen. Seither haben sich Delegationen aus zahlreichen weiteren Kantonen im Aargau kundig gemacht. Nur die Zürcher noch nicht. Inzwischen hat der Kanton Aargau Dutzende Kilometer dieser Flüsterbeläge eingebaut. Innerorts ist dies vielerorts Standard geworden.
 

Es ist also höchste Zeit, dass auch im Kanton Zürich Flüsterbeläge Einzug halten. Nützen wir ihr Potenzial, um unsere Lebensqualität zu verbessern – ohne die negativen Folgen der überzogenen Tempo-30-Offensive.

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